Informationen und Geschichten aus Mellnau von gestern und heute
MELLNAUER KUCKUCK
Kuckucksweg-Archiv 2023

Kuckucksweg-Archiv 2023

Der “Kuckucksweg” 2023: Limmericks

 

 

 

Selbstverständlich auch in diesem Jahr,
stellt der Kuckucksweg was Besonderes dar:
Reime über die Umgebung rund ums schöne Mellnau
unterhalten und informieren zugleich – wie schlau!
Wanderfreude für jedermann aus fern und nah!
Das ist wohl allen klar!

So ähnlich, aber natürlich um einiges besser und wie gewohnt auf Mellnauer- Platt wird es entlang des diesjährigen Kuckuckswegs erklingen. Denn in diesem Jahr werden uns Limericks auf dem Weg rund um die Burg begleiten. Limericks sind kurze und lustige Fünfzeiler in Gedichtform mit einer Pointe am Schluss. Allesamt stammen sie aus der Feder von Karl Heinrich Naumann aus Oberrosphe.

Es warten auf euch lustige Kurzgeschichten über Zeitgenossen aus den anliegenden Dörfern des Burgwaldes.

Der Weg ist ab dem 1. Mai benutzbar. Die offizielle Einweihung mit dem neuen Thema folgt am Himmelfahrtstag zur Sternwanderung „BurgWaldTag“

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Hier nun die Hörproben vom Kuckucksweg mit ihren hochdeutschen Übersetzungen:

 

 1. Oberrosphe

Als die Dreschmaschine in Oberrosphe stand,
gab es für die Helfer wenig Fleisch und viel Soße.
Sie sagten da: „Wir haben doch keinen Durst, Gothe!
Bring uns doch mal rote Wurst
oder ein paar Leberwurstblasen.“

 

2. Todenhausen

Ein Hannes aus Todenhausen fuhr ganz alleine,
in einer kleinen Kutsche, er wollte mal schauen nach seinem Klee.
Sein Pferdchen ging durch, was für ein Malheur,
und aus der Kutsche fiel der Chauffeur.
Jean lag auf der Straße, aber nein – pardon – auf der  Chaussee!

 

3. Asphe

Beim Pflaumenmuskochen in Asphe,
tropft der Voase Trine was aus der Nase.
Der Petter meint beim Probieren nur:
„Das Mus schmeckt dieses Jahr so sämig, wie in keinem Jahr!“
Allen schmeckte es gut, nur nicht der Voase.

 

4. Simtshausen

Ein Bauer aus Simtshausen fand alles schlecht,
wollte sein eigener Herr sein, zu recht.
So verdoppelte er seinen Viehbestand
und pachtete auch dazu noch doppelt viel Land.
Nun aber ist er sein eigener Knecht.

 

5. Münchhausen

In Münchhausen wohnte die Gretchen
und hatte mit den Männern ihre Probleme.
Der Jost war ihr zu dürr und zu roh,
und der Wilhelm zu breit und zu lau.
Nun lebt sie zusammen mit der dicken Lene.

 

6. Niederwetter

Beim Pflaumen pflücken in Niederwetter,
brach ein Ast und der Petter sich einen Arm.
Du Dummbart spricht da nur die Mutter,
wir kriegen jetzt kein Pflaumenmus in diesem Jahr.
Warum nimmst du nicht eine Leiter?

 

7. Wollmar

Beim Grummet machen in Wollmar auf der Weide,
hat Kopfschmerzen, der Stefan, der Breite.
Der Kopf tat ihm weh bis in den Nacken,
er war nämlich ganz in Gedanken
auf den hölzernen Rechen getreten.

 

8. Unterrosphe

Die Lisbeth von Unterrosphe,
machte sich vor Angst gerne in die Hose:
Beim Suppe kochen, beim Kuchen backen,
Kartoffelschälen und beim Rüben hacken.
Sie hatte halt eine schwache Blase.

 

9. Wetter

Der Schäfer Christian aus Wetter, der Stadt,
hatte für seine Schafe keinen Halm mehr, kein Blatt.
So spricht er zu denen, fresst doch den Schnee,
davon ist genug da, er reicht mir bis zu dem Knie.
Sie taten dies und wurden davon rund und satt.

 

10. Galgenberg

Vom Galgenberg her fing es an zu donnern,
beim Heu machen am Samstagnachmittag.
Die blinden Fliegen waren so am stechen,
dass das Pferd durchging, mit dem Rechen.
Da braucht man sich nicht zu wundern!

 

11. Warzenbach

Dem Bauern Christian von Warzenbach
verstarb über Nacht, seine Frau, o weh!
Zum Pfarrer meinte er: So ist es halt,
im Grunde ist es doch halb so schlimm.
Gott sei Dank war es nicht unser Wallach.

 

12. Roda

In Roda beim Heidelbeeren pflücken,
stich dem Paul ins Bein eine Mücke.
Die Waden taten ihm darauf weh,
auch die Zehen, Füße und Knie.
Und die Frauen neckten ihn noch dazu.

 

13. Mellnau

Der lange Karl von Mellnau und die Anna,
die brachten ihre Eltern beieinander.
Ihre Äcker lagen schön,
und es passte auch mit den Kühen.
Nur hätte sie gerne einen anderen gehabt.


Bonus „Dräcks“

14. Bracht

Ich und einer von Bracht hatten sich vorgestellt,
an Ostern hier bei uns im Wald spazieren zu gehen.
Wir hatten gedacht, dass es warm wäre und schön,
aber es ist noch gefroren und es liegt auch noch Schnee.
An Pfingsten ist es vielleicht nicht mehr so kalt.

 

15. Schönstadt

Ein Bauer aus Schönstadt hatte zwei Knechte,
da brach sich einer den linken Arm, den Schlechten.
Der Doktor sagte zu ihm: „Wie!?“
„Auf einem Bein kann man nicht stehen!“
Und brach ihm auch noch den Rechten.